In diesem Teil der Serie „Wissenschaftliches Arbeiten für Bachelor- und Masterarbeiten“ erklären wir euch, wie ihr am besten den Theorie-Teil (oder auch Theoretical Background) eurer wissenschaftlichen Arbeit verfasst.
Nachdem ihr im Research Proposal bereits eine erste Basis für die wissenschaftliche Arbeit geschaffen habt, vervollständigt ihr im nächsten Schritt den Theorie-Teil. Dieser Teil ist sozusagen das Fundament eurer Arbeit und wird auch Theoretical Background genannt. Hier zeigt ihr auf, dass eure Forschungsfrage wissenschaftlich begründet, hergeleitet und argumentierbar ist. Dabei werden alle bis dato wichtigen Erkenntnisse zu diesem Kontext gesammelt, analysiert, gegenübergestellt und hinsichtlich eurer Forschungsfrage kritisch hinterfragt. Der Theorie-Teil ist essenziell für eure weitere Herangehensweise und soll die Herleitung eurer Forschungsfrage unterstützen. Der theoretische Teil muss selbstverständlich zur Beantwortung der Forschungsfrage beitragen und den Kontext dieser gut durchleuchten. Dies gilt insbesondere für Theorien, Begriffe und essenzielle Aspekte eures Forschungsbereiches.
Mit der Qualität des Theorie-Teils eurer Arbeit zeigt ihr, dass ihr das Fundament eures Forschungsbereichs nicht nur verstanden habt, sondern dieses auch verständlich und strukturiert aufbereiten könnt. Wichtig: Der Theorie-Teil eurer Arbeit darf nicht nur ein loses Zusammenfassen existierender Theorien und Konzepte sein, sondern muss in sich selbst logisch und transparent hergeleitet sein. Damit verleiht ihr eurer Arbeit und Vorgehensweise mehr Stabilität, was insbesondere für die spätere Wahl eurer Forschungsmethode von großer Bedeutung ist. Ein Tipp: Es ist nie verkehrt, sich gut geschriebene Theorie-Teile von qualitativ-hochwertigen Papers durchzulesen und sich dadurch inspirieren zu lassen.
Meist werden im Theorie-Teil alle relevanten Begriffe (diese sollten bereits im Research Proposal erwähnt werden) definiert. Falls es noch keine einheitliche Definition eines Begriffes gibt, könnt ihr auch mehrere Definitionen gegenüberstellen und daraus eine eigene Arbeitsdefinition ableiten. Denkt dran, immer den roten Faden im Auge zu behalten. D. h., es soll nicht nur eine unreflektierte Auflistung der begrifflichen Definitionen sein, ohne diese zu argumentieren.
Danach werden relevante Theorien, Modelle und Konzepte, die sich auf euer Thema beziehen, beschrieben. Kurz gesagt, es wird der aktuelle Stand der Forschung aufgezeigt. Achtet darauf, dass ihr immer hinsichtlich eurer Forschungsfrage argumentiert (z. B. Warum ist dieses Modell/diese Theorie für eure Arbeit relevant?, Welche Schwachstellen weist dieses auf?, etc.). Wichtig ist, dass ihr aufzeigt, wie eure Forschung den aktuellen Forschungsstand ergänzt. Dies könnte z. B. durch das Überprüfen eines Modells auf seine Gültigkeit oder durch das Herleiten eines eigenen Modells sein. Hierzu auch an anderer Stelle mehr zum Theory-Building / Theory-Testing.
Im Theorie-Teil ist es auch wichtig, dass ihr eure Thesis nachvollziehbar herleitet, gut argumentiert und sowohl für die Wissenschaft als auch für die Praxis attraktiv macht. Denk immer dran: Ihr solltet die Leser*innen bereits in den ersten Zeilen eurer Arbeit fesseln – gestaltet daher auch den Theorie-Teil spannend, relevant, vielschichtig und ansprechend! Zum Abschluss des Theorie-Teils solltet ihr wieder auf eure Forschungsfrage eingehen. Bei quantitativen Untersuchungen werden hier auch eure Hypothesen hergeleitet, welche im empirischen Teil dann verifiziert oder falsifiziert werden. Bei qualitativen Arbeiten leitet der Theorie-Teil die empirische Untersuchung her und unterstützt bei der Theory Construction.
Praxistipp: Qualität steht vor Quantität – d. h., bringt die Sachen auf den Punkt und verzichtet auf ausschweifende Formulierungen und Sätze, die eurer Argumentation nicht helfen. Nichtsdestotrotz müsst ihr immer die wichtigsten Begriffe, Konzepte und Theorien gut erklären können.
Zögert nicht, uns bei Fragen zu kontaktieren. Schreibt uns entweder eine Nachricht an dietmar.kappel@campus02.at (auch über LinkedIn erreichbar https://www.linkedin.com/in/dietmarkappel/) oder kontaktiert unser Department unter ms@campus02.at. Wir helfen euch gerne weiter.
Viel Spaß beim Forschen und Schreiben,
Dietmar
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